Empty Nest - Ein neuer Lebensabschnitt beginnt
- Nicole
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Wenn das Kinderzimmer frei wird
Irgendwann kommt dieser Moment, auf den wir Eltern uns nie wirklich vorbereiten können – die Kinder ziehen aus. Ob zum Studium, zur Ausbildung, in die erste eigene Wohnung oder mit dem Rucksack in die weite Welt: Das Zuhause verändert sich. Und mit ihm auch wir.
Als Mama und Ordnungscoach begleite ich nicht nur andere Familien durch diese Phase, sondern habe sie nun selbst erlebt. Und ich möchte euch heute mitnehmen in diesen ganz besonderen Abschnitt – zwischen Wehmut, neu gewonnener Freiheit und der Frage: Was mache ich jetzt mit dem freien Kinderzimmer?
Die emotionale Seite: Abschied und Aufbruch
Zuerst einmal: Es ist vollkommen in Ordnung, traurig zu sein. Viele von uns haben das Kinderzimmer über Jahre hinweg gepflegt, dekoriert, gestrichen, mit Erinnerungen gefüllt. Hier wurde gespielt, geweint, gelacht, gelernt, geschlafen. Es ist ein Raum voller Emotionen – und nun steht er leer.
Doch in diesem Leerraum steckt auch eine große Chance: Ein Neuanfang. Für dein Zuhause und für dich.
Vom Kinderzimmer zum Kreativraum – mit System und Gefühl
Ich habe das freie Zimmer in ein Büro und Kreativzimmer verwandelt – einen Ort, an dem ich arbeiten, schreiben, gestalten und mich einfach wohlfühlen kann. Ein Raum, der nur mir gehört. Und genau das wünsche ich auch dir: Erlaube dir, diesen Raum aktiv neu zu gestalten – so, wie du ihn jetzt brauchst.
Hier ein paar Tipps, wie du das Schritt für Schritt angehen kannst:
1. Sortieren mit Herz und Verstand
Bevor du streichst, umräumst oder Möbel bestellst: Nimm dir Zeit für eine gründliche Bestandsaufnahme.
Was darf bleiben? Gibt es Möbel oder Deko, die du integrieren möchtest?
Was darf gehen? Kaputtes, Ausgedientes oder längst Vergessenes darf gehen.
Was gehört den Kindern? Besprich mit deinen Kindern, was sie behalten möchten – und was sie vielleicht selbst mitnehmen oder endgültig loslassen wollen.
2. Erinnerungsstücke bewusst aufbewahren
Mache nicht den Fehler, alles aufzubewahren – vom ersten Paar Söckchen bis zum Bio-LK-Ordner der 12. Klasse. Du musst nicht das Archiv deiner Kinder sein.
🗃️ Mein Tipp als Ordnungscoach:
Lege für jedes Kind eine Erinnerungsbox an – mit den wirklich bedeutenden Dingen: das Lieblingskuscheltier, besondere Briefe, Fotos, eine Auswahl an Kunstwerken oder Zeugnissen.
Die Box darf eine bestimmte Größe haben – das schafft einen Rahmen. Und: Der Inhalt sollte idealerweise mit den Kindern abgestimmt sein.
Der Rest? Darf gehen – oder wird in die Verantwortung des Kindes übergeben.
3. Die Lagerfalle vermeiden
Oft werden leer gewordene Kinderzimmer zur Abstellkammer – für alte Möbel, Kisten voller Kram oder Dinge, die die Kinder nicht mitgenommen haben. Doch genau das ist verschenktes Potenzial.
💡 Frage dich ehrlich:„Würde ich diesen Gegenstand behalten, wenn ich keinen Platz im Überfluss hätte?“Wenn die Antwort nein ist – darf er gehen.
👉 Mach dich nicht zur dauerhaften Lagereinheit für die Sachen deiner Kinder. Sie sind erwachsen oder auf dem Weg dorthin – es ist okay, ihnen Verantwortung für ihre Dinge zu übertragen.
4. Den neuen Raum gestalten – für dich
Ob Homeoffice, Lesezimmer, Nähatelier oder Yoga-Oase: Gestalte den Raum bewusst für dich.
Wähle Farben, die dir guttun
Schaffe Ordnung von Anfang an – Stauraum, klare Strukturen
Integriere Elemente, die dich inspirieren: Pflanzen, Kunst, Visionboards, schöne Beleuchtung
Und vor allem: Erlaube dir, diesen Raum mit deinem Leben zu füllen. Es ist kein Verrat an der Vergangenheit – sondern ein liebevolles Weitergehen.
Den Kindern ihr Leben zuzutrauen – und sich selbst wieder Raum zu schenken – ist ein kraftvoller Akt der Selbstfürsorge. Das freie Kinderzimmer ist kein leerer Ort, sondern eine Einladung. An dich! Für deinen nächsten Lebensabschnitt.
Wenn du Unterstützung beim Aussortieren, Strukturieren oder Umgestalten brauchst – melde dich gerne. Ich begleite dich mit Herz, System und einem offenen Ohr.
💛 Von Mama zu Mama – du darfst das. Und du musst da nicht allein durch.
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